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Indoo Eisarena: Schlechter Start für den Eissport

Heute hat, wie bereits angekündigt, die Eisbahn Wallanlagen, jetzt Indoo Eisarena, die Wintersaison eröffnet. Dass nach dem Betreiberwechsel nicht alles rund läuft, war zu erwarten. Aber dass den Vereinen, die die Eisbahn Wallanlagen all die Jahre sportlich genutzt haben, vorher zugesicherte Zeiten einfach nicht zur Verfügung gestellt werden, hätte nicht sein müssen. Die Eisschnellläufer wurden gar nicht auf die Bahn gelassen, die Eiskunstläufer erhielten nur einen Bruchteil der Fläche, die ihnen Indoo vorher zugesagt hatte (und für die sie natürlich auch bezahlen sollen). So war kaum Platz, Elemente zu üben. Das Kürüben wird zum Ding der Unmöglichkeit, zumal aus den Lautsprechern die Musik des Publikumslaufes dröhnt, so dass man das Auflegen von Kürmusiken vergessen kann.

Ein weiteres Problem: Indoo hat keine festen Laufzeiten mehr (Pausen, in denen das Eis gründlich aufbereitet werden kann, hält der Betreiber vermutlich für zu teuer), sondern öffnet die Fläche durchgehend von 10 bis 22 Uhr für den Publikumslauf. Eisbereitung gibt es nur nach Bedarf. So war das Eis schon am Abend des ersten Öffnungstages einigermaßen hinüber. Ob sich diese Sparpolitik am Ende auszahlt?

Die für den Sonntagabend angekündigte Klassiklounge war übrigens mit keinem Ton zu hören.

Nebenbei bemerkt: Das Eislaufen im Publikumslauf ist mit dem Betreiberwechsel natürlich teurer geworden.

Ich hoffe sehr, Indoo hat ein Einsehen und lässt die Vereine auch weiterhin auf der Eisbahn trainieren – sonst würde das für den Eisschnellauf das Aus in Hamburg bedeuten, und für den Eiskunstlauf wäre es ein sehr schwerer Schlag.

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Eisbahn Wallanlagen wird Indoo Eisarena

Eisbahn Große Wallanlagen

Eisbahn Große Wallanlagen - jetzt "Indoo Eisarena"

Am 1. November soll auch die vierte der Hamburger Kunsteisbahnen in die Wintersaison 2009/2010 starten: die große Freiluftanlage in Planten un Blomen, die mit 4300 Quadratmeter Fläche zu den größten Freilufteisbahnen weltweit zählt. Dort wird sich in diesem Winter wohl einiges ändern, denn die Traditionseisbahn „Große Wallanlagen“, 1971 eröffnet und ehemals im Besitz der Stadt, ist im Frühling an einen neuen Betreiber gegangen und heißt nun nach diesem „Indoo Eisarena“.

Die Firma Indoo hat sich auf Indoor-Spielplatzanlagen, Kletterparks und ähnliches spezialisiert, mit Eisanlagen hat sie bislang keine Erfahrung. Was nicht ist, kann ja noch werden. Aber den übrigen Firmenaktivitäten entsprechend setzt der neue Betreiber vor allem auf „Family und Fun“ und weniger auf sportliche Nutzung der Anlage. Für die kommende Saison konnten die meisten Trainingstermine der Eiskunstlaufvereine, für die die Eisbahn „Große Wallanlagen“ im Winter die Haupttrainingsstätte war, erhalten werden. Eine Kürzung der Trainingsmöglichkeiten wäre für die Vereine kaum anderweitig auszugleichen, da die drei weiteren Eisanlagen in der Stadt neben dem öffentlichen Lauf nahezu ausschließlich mit Eishockeytraining belegt sind.

Härter noch als die Eiskunstläufer würde eine Umstrukturierung die Eisschnelläufer treffen, für die die Eisbahn „Wallanlagen“ die einzige Trainingsmöglichkeit in Hamburg ist. Seit bekannt wurde, dass die Stadt für die Fläche einen neuen Investor sucht, haben die Eisschnelläufer mit viel Engegament ein alternatives, sport- wie freizeittaugliches Modell für die Anlage entwickelt und waren dafür auch mit einem möglichen Investor im Gespräch. Letzten Endes hat jedoch die Firma Indoo den Zuschlag erhalten. Offensichtlich gibt die Stadt Hamburg, die sich so gerne als Sportstadt rühmt, nicht besonders viel auf den Eissport, mit Ausnahme des Eishockeys, denn für den Bau der Volksbankarena, die vor allem Trainingshalle für die Freezers ist, hat die Stadt einen kräftigen Zuschuss gezahlt. Informationen und Diskussionen rund um die Umgestaltung der Wallanlagen gibt es übrigens auf der Seite rettet-die-eisbahn.de.

Ob und wie die Anlage in den Wallanlagen nach dieser Wintersaison umgebaut wird, ist noch nicht bekannt. Von Indoo ist die Kombination mit einer Kletteranlage geplant. Jetzt heißt es erst einmal abwarten, was die kommende Saison bringt. Der traditionelle Begrüßungstusch und das Abschiedslied, mit dem jede Laufzeit beendet wurde, wird wohl nicht mehr durch die Wallanlagen schallen. Deshalb hier für alle Wallanlagenfans ein kleiner nostalgischer Nachruf, getreu der guten alten Laufzeit-Abschiedsmelodie:

„Auf Wiedersehn, auf Wiedersehn,
Bleib nicht so lange fort
Denn ohne dich wärs halb so schön,
Darauf hast du mein Wort.
Auf Wiedersehn, auf Wiedersehn,
Das eine glaube mir:
Nachher wird es nochmal so schön,
Das Wiedersehn mit dir.“

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