Finlandia Trophy 2010

Bevor in zwei Wochen in Japan der Senioren Grand Prix beginnt, gab es am Wochenende bei der Finlandia Trophy noch einmal Saisondebuts und einige schon recht gelungene Programme zu sehen.

Ein paar Notizen:

Der junge Russe Artur Gachinski gewann den Herren-Wettkampf mit einer technisch sauberen Kürleistung (samt Slapstick-Einlagen) zu Shostakovichs „The Bolt“ (im Kurzprogramm war er Dritter; insgesamt 206,52 Punkte). Er zeigte als einziger einen Vierfachen. Zweiter wurde der Schwede Kristoffer Berntsson (185,43 Punkte). Mit seinen Programmen bleibt er bei der Mischung, die er schon seit drei Jahren pflegt: im Kurzprogramm gibt’s Musik aus dem Film Amelie (diesmal allerdings ein anderes Stück aus dem Soundtrack, neu arrangiertes Programm, mit schönem Fluss gelaufen), in der Kür spielt er Popstar, diesmal Michael Jackson. Die Kür wirkte trotz vieler kleiner Show-Einlagen noch etwas schwunglos, bei den Sprungelementen und Pirouetten haperte es. Auf den dritten Platz kam Samuel Contesti (4. im SP, 3. in der Kür, insgesamt 183.52 Punkte). Contesti behält in der Kür die Andenflöten aus dem Vorjahr, hatte noch Probleme mit dem Axel. Im Kurzprogramm spielt er zu klassischer Musik den Dirigenten und bleibt damit seiner Linie der „Unterhaltungs-Themenprogramme“ treu – seit der Western-Kür aus der Saison 2008/2009 eine gute Strategie, da Contesti nicht gerade ein Eleganzwunder ist. Auf den vierten Platz konnte sich mit der zweitbesten Kürwertung der US-Amerikaner Grant Hochstein schieben. Das Kürprogramm (Eiskunstlaufklassiker Spartacus) war ausdrucksstark und sauber; Hochstein beeindruckte nicht durch grandiose Sprungelemente, zeigte aber einen schönen, künstlerischen Laufstil. Fünfter wurde der Japaner Daisuke Murakami.

Kiira Korpi präsentierte ein strahlendes Kurzprogramm zu „Over the Rainbow“. So gut habe ich sie schon lange nicht mehr gesehen  – gute Sprünge (wenn die Dreifach-Dreifach-Kombi auch nur aus Toeloops bestand), super Pirouetten und ein geschmeidig fließendes, lyrisches Programm – die Choreographie stammt immerhin von David Wilson. In ihrer neuen Evita-Kür verlor sie zwischenzeitlich etwas den Faden und patzte bei einigen Sprüngen. So wurde sie mit 164,02 Punkten insgesamt Zweite hinter Akiko Suzuki. Die Japanerin konnte im Kurzprogramm (Tango „Jalousie“) nicht ganz so strahlen wie Korpi, sprang in der Kombi nur Dreifach-Doppelt, lief aber eine sehr saubere Kür (wie im Vorjahr Musical, diesmal ein nicht ganz so oft gehörtes: Anatevka) und gewann den Wettkampf mit insgesamt 166,57 Punkten. Dritte wurde Alena Leonova, die im Kurzprogramm zur Polka aus Schnitkes Gogol-Suite in buntem Kostüm eine Art experimentelles Zirkusprogramm lief, in der Kür zu den „Hexen von Eastwick“ vor allem mit den Sprungelementen zu kämpfen hatte (insgesamt 134.77 Punkte). In ähnliche Punktregionen kamen auch die Russin Ksenia Makarova, die US-Amerikanerin Amanda Dobbs und die Estin Elena Glebova auf Platz 4, 5 und 6.

Den Eistanz-Wettkampf gewannen klar die Franzosen Pechalat/ Bourzat.

Hier gibt es alle Ergebnisse. Und hier einige Highlights des Wettkampfs:

Kiira Korpis SP, via sonyamf:

Kristoffer Berntssons SP, via Hannaxxxxxx:

Und Grant Hochsteins FS, ebenfalls via Hannaxxxxxx:

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Eingeordnet unter Eiskunstlauf

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